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Grillen grillen mit dem Team Göttingen

Die Junge DLG/Team Göttingen lud kürzlich zum alljährlichen Kaminabend im Monro´s Park ein. Das Motto des Abends lautete: „Grillen grillen?! Alternative Proteinquellen und die Zukunft des Fleischmarktes.“

In einer gemütlichen und lockeren Atmosphäre konnte das mit Heinrich Katz (Geschäftsführer Hermetia), Dipl.-Ing. Hans-Jörg Eynck (Tönnies Lebensmittel GmbH & Co. KG) und Prof. Dr. Peter Breunig (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) hochkarätig besetzte Rednerpodium den zahlreich erschienen Studierenden einen umfassenden Einblick in das spannende Thema geben.

Heinrich Katz züchtet bereits seit 1992 Insekten wie zum Beispiel die Black Soldier Fly, die vorwiegend zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Anschließend stellt sein Unternehmen daraus Mehl mit Proteingehalten bis zu 60 Prozent her und Fett, welches allerdings nicht an Nutztiere verfüttert werden darf. Es wird beispielsweise in Kosmetika eingesetzt. Der Umsatz seines Unternehmens beträgt heute mehrere Millionen Euro. Sein Fazit lautete, dass das Insektenprotein ein riesiges Potenzial besitzt, aber zu wenig Wissen vorhanden sei.

Hans-Jörg Eynck stellte klar, dass wir ohne Essen morgen nicht mehr existieren und dass dort, wo der Wohlstand vorhanden ist beziehungsweise zunimmt,  auch Fleisch konsumiert wird. Dabei habe er vor allem die BRIC*-Staaten im Auge. Er stellte auch klar, dass es ein Fakt sei, dass der Fleischabsatz in Deutschland in den letzten Jahren stagniert beziehungsweise leicht ruckläufig ist. Die Esskultur habe sich stark differenziert, wobei man versuchen müsse, darauf zu reagieren.

Peter Breunig verglich in seinem Impulsvortrag den „In Vitro“- Fleischproduzenten Memphis Meats aus dem Silicon Valley mit Tesla. Beide Unternehmen haben gemeinsam, dass sie auf Basis-Technologien zurückgreifen. Teslas Erfolg beruhe auf den extrem gefallenen Energiekosten, wohingegen der Erfolg von Memphis Meats auf der starken Kostenreduktion bei den Biotechnologien zurückzuführen sei.  

In der sich anschließenden Diskussion stellten sich die drei Experten den zahlreichen Fragen aus dem Publikum, die umfangreich und ausdauernd beantwortet wurden. Alle drei waren sich einig, dass sich das Konsum- und Essverhalten stark verändern wird. Entscheidend wird in Zukunft die Kommunikation sein und der Einsatz von Emotionen im Marketingbereich. Allerdings vermochte keiner der Referenten eine konkrete Prognose auszusprechen.

In einem anschließenden „Get-together“ mit zahlreichen Gesprächen klang der Abend langsam aus.

Autor: Tim Tölle, Junge DLG/Team Göttingen