Zum Hauptinhalt springen

Exkursion des Arbeitskreises Junge DLG

Besichtigung der Nordfuel-Biomethananlage im Rahmen der DLG-Unternehmertage 2024

Bericht von Charlotte Aue (Preisträgerin DLG-Juniorenpreis 2022)

Im Rahmen der DLG-Unternehmertage, die am 10. und 11. September 2024 in Oldenburg stattfanden, organisierte der Arbeitskreis Junge DLG eine Exkursion zur Biomethananlage der Nordfuel GmbH. Ziel der Besichtigung war es, praxisnahe Einblicke in die nachhaltige Energiegewinnung aus landwirtschaftlichen Reststoffen wie Mist und Gülle zu gewinnen und die innovative Technologie hinter dieser zukunftsweisenden Anlage kennenzulernen.

Die Nordfuel-Biomethananlage liegt im interkommunalen Gewerbe- und Industriepark „c-port“ am Küstenkanal in Friesoythe im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg. Erst im Juli 2024 in Betrieb genommen, gilt sie als eine der größten und technologisch fortschrittlichsten Anlagen ihrer Art in Europa.

Zum Auftakt der Besichtigung begrüßte Geschäftsführer Rainer Tögel die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und gab einen ausführlichen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Anlage. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Vorstellung des innovativen Produktionsverfahrens, welches es ermöglicht, Wirtschaftsdünger effizient in Biomethan und andere Produkte zu verwandeln. Auch langfristige Zukunftspläne wie die weitere Optimierung der Prozesse und die Erweiterung der Anlage wurden thematisiert.

Im Anschluss konnten die Mitglieder und Gäste des Arbeitskreises die Anlage aus nächster Nähe erkunden. Dabei wurde deutlich, wie stark die Nordfuel GmbH auf höchste Industriestandards und modernste Prozesstechnik setzt. Hauptsächlich verarbeitet die Anlage Rinder- und Geflügelmist sowie Schweinegülle, die von Landwirten aus den umliegenden Landkreisen stammen. Die Wirtschaftsdünger werden in einem größtenteils automatisierten Verfahren zu Biomethan aufbereitet, das entweder ins Erdgasnetz eingespeist oder zu emissionsarmem Bio-LNG weiterverarbeitet wird.

Besonders beeindruckend: Mit einer Verarbeitungskapazität von etwa einer Million Tonnen Rohstoffen pro Jahr erreicht die Anlage eine negative CO2-Bilanz. Dies ermöglicht der Nordfuel GmbH den Verkauf von Treibhausgaszertifikaten. Neben der Energiegewinnung spielt auch die Weiterverwendung der verbleibenden Feststoffe eine zentrale Rolle. Diese eignen sich unter anderem als Düngemittel oder Torfersatz, wodurch zusätzliche ökologische Vorteile entstehen.

Die Exkursion verdeutlichte eindrucksvoll, welches Potenzial in landwirtschaftlichen Reststoffen steckt. Darüber hinaus eröffnete sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, intensiv über die zukünftige Rolle der Landwirtschaft in einer Kreislaufwirtschaft zu diskutieren. Ein herzlicher Dank gilt Felix Hollmann und Martin Moshake, die für die Organisation dieser spannenden Besichtigung verantwortlich waren.