Landwirtschaftsstudierende als AgrarScouts auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin
von Isabell Faroß und Lucie Kosemetzky
Die Internationale Grüne Woche in Berlin zählt zu den weltweit wichtigsten Messen im Bereich Ernährung und Landwirtschaft. Mehr als 300.000 BesucherInnen sind in diesem Jahr zur Grünen Woche nach Berlin gekommen. Hier bot sich die perfekte Gelegenheit für Erzeugerinnen und Erzeuger sowie Verarbeiterinnen und Verarbeiter aus ganz Deutschland, für Fragen, Wünsche und Anregungen der Bevölkerung zur Verfügung zu stehen und persönliche Einblicke in ihre Arbeit zu geben. Ein Großteil der Gesellschaft weiß heute nicht mehr, wie Nahrungsmittel erzeugt werden und wie es auf einem modernen landwirtschaftlichen Betrieb aussieht. Trotzdem wächst das Bewusstsein für eine gute Ernährung und der Anspruch an eine klimaschonende Landwirtschaft, die nicht nur hochwertige Nahrungsmittel in ausreichender Menge erzeugt, sondern nachhaltig und verantwortungsvoll mit Tier und Umwelt umgeht. Der ErlebnisBauernhof auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin wird vom Forum Moderne Landwirtschaft initiiert und stand in diesem Jahr unter dem Motto „Ernährung sichern. Natur schützen.“ Schließlich ist das kein Widerspruch, denn die moderne Landwirtschaft schafft schon heute beides.
Den direkten Dialog mit Verbraucherinnen und Verbrauchern haben auch 20 Landwirtschaftsstudierende vom Junge DLG–Hochschulteam Bernburg der Hochschule Anhalt gesucht. Für zwei Tage sind sie dafür in die Bundeshauptstadt Berlin gefahren. Am ersten Tag haben die Studierenden die AgrarScout-Schulung absolviert, um das richtige Werkzeug für eine gute Kommunikation mit der Bevölkerung an die Hand zu bekommen. Am zweiten Tag waren sie als AgrarScouts auf dem ErlebnisBauernhof im Einsatz, um aus der landwirtschaftlichen Berufspraxis zu erzählen und die Fragen der BesucherInnen zu beantworten.
Dabei waren sich die Studierenden einig: „Wir müssen der Bevölkerung wieder mehr zeigen, wie wir wirtschaften, um Verständnis und letztendlich auch Akzeptanz für unsere Arbeit zu bekommen. Dafür ist es wichtig, dass wir offen und transparent den Dialog suchen, zuhören und auf die Wünsche der Bevölkerung eingehen. Die Landwirtschaft lässt sich nur mit allen Parteien gemeinsam zukunftsfähig machen.“
Genau dieser Austausch wird auch bereits an der Hochschule Anhalt am Campus in Bernburg gefördert. Als deutschlandweit einzige Hochschule bilden hier Ökotrophologie, Naturschutz und Landwirtschaft einen Fachbereich, in dem die Studierenden des jeweiligen Studiengangs Seite an Seite lernen. Die studentische Initiative Junge DLG Bernburg und das Wurzelwerk haben mit dem Format „Landwirtschaft meets Naturschutz“ vorgemacht, dass Austausch nicht nur wichtig, sondern auch notwendig ist.
Über das Forum Moderne Landwirtschaft e.V.
Das Forum Moderne Landwirtschaft ist ein Netzwerk aus allen Bereichen der Landwirtschaft. Mit seinen Mitgliedern und mit Hilfe der AgrarScouts zeigt das Forum die moderne Landwirtschaft, wie sie ist. Zudem wird der Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft gefördert und dadurch die moderne Landwirtschaft sichtbar und für alle erlebbar.
Sie waren auf dem ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche? Haben auf dem Marktplatz in Ihrer Stadt schon mal das Kuh- oder SchweineMobil gesehen? Bei Kaufland oder Lidl schon das Magazin „Stadt. Land. Wissen.“ über moderne Landwirtschaft in den Händen gehalten? Hinter all diesen Aktivitäten steckt das Forum Moderne Landwirtschaft (FML).
Bei seiner Arbeit setzt das FML auf ein starkes Netzwerk aus 68 Mitgliedern, 164 Unterstützerbetrieben und über 800 AgrarScouts, das sind Landwirtinnen und Landwirte, die ehrenamtlich Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaftsbranche machen und von ihrem Betriebsalltag erzählen.